Bundesweites Bürgerbustreffen in Göttingen

Bürgerbusvereine nehmen ersten Elektro-Bürgerbus in Augenschein

Zwischen Göttingen und Dransfeld ist seit 14 Tagen der bundesweit erste rein elektrisch angetriebene Bürgerbus unterwegs. Anlass für 17 Vertreter von über 330 Bürgerbusvereinen aus sieben Bundesländern am 24. Februar nach Göttingen zu kommen, das Fahrzeug in Augenschein zu nehmen und eine Probefahrt zu machen.   Übersicht der Bürgerbus-Projekte

Bei dem dritten bundesweiten Treffen informierten sich die Teilnehmer gegenseitig über die aktuelle Lage in den Bundesländern. Die betrifft die unterschiedlichen Finanzierungsgrundlagen oder die Unterstützung der Bürgerbusidee durch Landes- und Lokalpolitiker.
Sorge bereitet den Vereinen die Beförderung von Rollstühlen. Da der Bürgerbus rechtlich ein PKW ist, muss der Rollstuhl in Fahrtrichtung platziert werden. Danach muss sowohl der Rollstuhl als auch der Rollstuhlnutzer durch spezielle Rückhaltesysteme gesichert werden. Die Vereine fordern eine einfachere, praxistaugliche und zugleich verkehrssichere Lösung. Die Platzierung des Rollstuhls entgegen der Fahrtrichtung gegen ein Rollstuhlbrett und Sicherung des Rollstuhlnutzers durch einen 3-Punkt-Gurt stellen die besseren Ansätze dar.

Zur gegenseitigen Information planen die Teilnehmer die Einrichtung eines Internet-Forums „Bürgerbus“. Dieses soll von Fachverständigen begleitet werden, um den Besuchern des Forums einen größtmöglichen Nutzen zu bieten.

Stichwort Bürgerbus
Bürgerbusse sind Kleinbusse, die von ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern im Linienverkehr gesteuert werden. Die Zahl der Fahrgäste ist auf acht begrenzt, hierdurch ist es möglich, die Busse mit einem normalen Pkw-Führerschein der Klasse B zu fahren. Bundesweit sind derzeit über 330 Bürgerbusse unterwegs, darunter 130 in Nordrhein-Westfalen. In einzelnen Bundesländern werden die Projekte finanziell gefördert, in stark unterschiedlichem Umfang. Allein in Nordrhein-Westfalen betätigen sich über 3200 Frauen und Männer als ehrenamtliche Fahrkräfte und beförderten im vergangenen Jahr über 1,1 Millionen Bürgerinnen und Bürger.